STEINE | ERDEN | KERAMIK

10 | Ausgangslage in der Steine | Erden | Keramik-Branche

Nachhaltig & zukunftssicher – Attraktiver Arbeitgeber Steine I Erden I Keramik | 11

Seit dem gleitenden Jahresdurchschnitt 2020/2021 zeigt sich eine Erholung am Ar beitsmarkt: die offenen Stellen steigen wie der und die Zahl der Arbeitslosen nimmt ab. Dies führt auch dazu, dass die Fachkräfte engpässe wieder zunehmen. So steigt seit Mitte 2020/2021 auch die Fachkräftelücke wieder und liegt Mitte 2021/2022 wieder auf Vorkrisenniveau. Der Fachkräftemangel in den relevanten Be rufen der STEINE | ERDEN | KERAMIK-Bran che zeigt in verschiedenen Bundesländern unterschiedliche Ausmaße (Abbildung 1-2). Vergleicht man die Fachkräftelücke in Rhein land-Pfalz, Hessen, Thüringen und NRW zeigt sich, dass Thüringen den Fachkräfte mangel am stärksten zu spüren bekommt. Hier ist die Stellenbesetzung im Vergleich zu den anderen Bundesländern und im Ver gleich zum bundesdeutschen Durchschnitt deutlich schwieriger: So können 70,1 Prozent aller offenen Stellen rein rechnerisch nicht besetzt werden, da es in ganz Thüringen kei ne qualifizierten Arbeitslosen dafür gibt. Zum Vergleich: In NRW konnten trotz einer deut lich höheren Fachkräftelücke nur 42,2 Pro zent der offenen Stellen nicht besetzt wer den. In absoluten Zahlen fehlten mit 7.000 rechnerisch nicht besetzbaren Stellen die meisten Fachkräfte in NRW. In Thüringen hingegen fehlen mit einer Fachkräftelücke von 2.000 vergleichsweise wenig Fachkräfte. In Relation zu allen offenen Stellen in Thürin gen ist jedoch ein viel höherer Anteil an Stellen vom Fachkräftemangel betroffen. Insgesamt zeigen die Zahlen: der Fachkräf temangel ist groß und führt dazu, dass deutschlandweit über die Hälfte der offenen Stellen (57,5 Prozent) rein rechnerisch nicht besetzt werden kann . Vergleicht man hinge gen alle 16 Bundesländer zeigt sich, dass so wohl die Fachkräftelücke als auch die Stel lenüberhangsquote in Bayern am höchsten ist: Hier fehlten im Jahresdurchschnitt

Um den Fachkräftemangel zu ermitteln, wer den die offenen Stellen für einen Beruf einer bestimmten Qualifikation ins Verhältnis zu den passenden Arbeitslosen gesetzt. In den Berufen, die für die Branche STEINE | ERDEN | KERAMIK besonders interessant sind, zei gen sich bereits seit 2010 Fachkräfteengpäs se. So lag die Fachkräftelücke im Jahr 2010 bei 4.827 Stellen, die rein rechnerisch nicht besetzt werden konnten, da keine passend qualifizierten Arbeitslosen dafür zur Verfü gung standen. Am aktuellen Rand – dem gleitenden Jahresdurchschnitt 2021/2022 (01.07.2021 – 30.06.2022) – ist die Fachkräfte lücke in den wichtigen Berufen für die Bran che mittlerweile fast zwölf Mal so hoch wie vor elf Jahren. So konnten zum 30.06.2022 branchenübergreifend ganze 55.963 Stellen rein rechnerisch aufgrund der fehlenden Ar beitslosen nicht besetzt werden (Abbildung 1-2). Damit liegt die Fachkräftelücke heute sogar höher als noch vor der Corona-Pande mie, die mit einer vorübergehend rückläufi gen Fachkräftenachfrage auf dem Arbeits markt einherging . Dabei ist zu beachten, dass es sich um eine branchenübergreifende Fach kräftelücke handelt, d.h. die Berufe die für die STEINE | ERDEN | KERAMIK-Industrie rele vant sind, werden auch in anderen Branchen nachgefragt. Somit muss sich die Branche bei der Rekrutierung ihrer Fachkräfte auch gegen rivalisierende Branchen behaupten. Auch können regionale Unterschiede in der Verfüg barkeit von passend qualifizierten Arbeitslo sen und der Konkurrenz zwischen Unterneh men oder Branchen dazu führen, dass der Fachkräftemangel in bestimmten Regionen stärker ausgeprägt ist als in anderen. Betrachtet man die Arbeitsmarktentwicklung in den relevanten Berufen der Branche zeigt sich, dass die Arbeitskräftenachfrage (ge messen an den offenen Stellen) bereits seit Mitte 2019 rückläufig war und gleichzeitig immer mehr Arbeitslose verzeichnet wurden.

57,5% der offenen Stellen konnten nicht besetzt werden

Verteilerplatte , Quelle: Steuler Holding GmbH

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