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30 | Aufbau einer attraktiven Arbeitgebermarke

Nachhaltig & zukunftssicher – Attraktiver Arbeitgeber Steine I Erden I Keramik | 31

auszubilden, neue Mitarbeitende zu finden und die guten Fachkräfte an sich zu binden. Das ist allerdings nur dann möglich, wenn Unternehmen es schaffen davon zu über zeugen, dass sie ein attraktiver Arbeitge ber sind und Menschen für die Berufe der Branche begeistern. Um das wirkungsvoll umzusetzen, ist ein Werkzeug hoch effek tiv: Der strategische Aufbau einer attrak tiven Arbeitgebermarke, das sogenannte Employer Branding. Dass zielgruppengenaues Employer Bran ding besonders wirkungsvoll im Wettbewerb um knappe Arbeitskräfte ist, haben bereits viele Unternehmen erkannt (Abbildung 3-1). Das zeigen nicht nur Studien, sondern auch die langjährigen Erfahrungen der Experten des Kompetenzzentrums Fachkräftesiche rung (KOFA).

Allerdings wird Employer Branding immer noch vergleichsweise selten von den Unter nehmen umgesetzt. Warum ist das so? 1.) Oft fehlt es gerade kleinen und mittleren Unternehmen an Wissen, wie man eine attraktive Arbeitgebermarke aufbaut und an Selbstbewusstsein, sich zu prä sentieren. 2.) Der Aufbau einer attraktiven Arbeitge bermarke ist ein Prozess, der Zeit und Geld kostet – das lässt viele Unterneh men zurückschrecken.

ne und mittlere Unternehmen haben viel zu bieten! Dennoch scheuen sie sich häufig, sich als attraktive Arbeitgeber zu zeigen. „Das ist doch selbstverständlich und nichts Besonde res, was wir machen“, hören die Experten vom KOFA-Team bei ihren Gesprächen mit mit telständischen Unternehmern häufig. Dabei ist es gerade für kleine und mittlere Unter nehmen oft einfacher, eine Arbeitgebermar ke aufzubauen . Denn zum Beispiel sind Ent scheidungswege viel kürzer und es ist leichter, gute Argumente zu finden, die für den Betrieb als attraktiven Arbeitgeber sprechen. Zu Argument 2: Jede Stelle, die unbesetzt ist, kostet Unternehmen viel Geld. Je mehr und länger Stellen unbesetzt bleiben, desto teurer wird es. Aufträge können nicht abgearbeitet werden, Arbeit wird auf immer weniger Schul tern verteilt, der Frust steigt, damit die Fluk

tuation und der Krankenstand. Alles Kosten, die man den Kosten für Employer Branding gegenüberstellen muss. Unbestritten: Ein Employer-Branding-Prozess kostet Zeit und Geld –mit Blick auf zunehmende Fachkräfte engpässe und die 180-Grad-Wende zum Ar beitnehmermarkt eine lohnende Investition . Employer Branding bringt nicht nur mehr Bewerbende, sondern auch eine erhöh te Passgenauigkeit, ein verbessertes Be triebsklima und Unternehmensimage, Kostensenkung, Steigerung der Arbeits produktivität und des Bekanntheitsgrads . Unternehmen, die eine attraktive Arbeitge bermarke aufbauen wollen, können sich freuen: Employer Branding ist kein Buch mit sieben Siegeln. Im Gegenteil. Employer Branding ist ein klarer Prozess.

ZIEL

Menschen, für das eigene Unternehmen und für die Branche zu begeistern

Employer Branding

Diese Gründe sollten Unternehmen nicht davon abhalten, denn:

gerade für kleine und mittlere Unternehmen wichtig

Zu Argument 1: Der Aufbau einer attraktiven Arbeitgebermarke ist nicht etwas, das allein den großen Konzernen vorbehalten ist. Klei

Abbildung 3-1: EMPLOYER BRANDING ALS SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG

Nutzung und Erfolg ausgewählter Recruiting-Maßnahmen der befragten Unternehmen, in Prozent Hinweis: Kostenpflichtige Stellenanzeigen im Netz werden von vielen

Unternehmen für die Rekrutierung genutzt. Auch der Besuch von Zielgruppenveranstal tungen wie Jobmessen ist weit verbreitet. Fast die Hälfte verfügen über eine zielgruppen genaue Social-Me dia-Strategie. Als besonders erfolgreiche Strategien nehmen die befragten Unterneh men zielgruppenge naues Employer Bran ding und die Eröffnung von Standorten in der Nähe der gesuchten Talente wahr.

79%

kostenpflichtige Online-Stellenanzeigen Besuch von/Beteiligung an Zielgruppenveranstaltungen wie Jobmessen, Recruiting-Events etc. (auch digitale Formate) Active Sourcing

44%

60%

53%

52%

62%

50%

Mitarbeiterempfehlungsprogramme (mit Anreiz) zielgruppengenaues Social-Media-Marketing zielgruppengenaues Employer Branding

54%

36%

47%

25%

76%

Eröffnung von Standorten dort, wo es gesuchte Talente in für uns erfolgskritischen Zielgruppen gibt

16%

73%

Quelle: KOFA-Studie 1/2019, Stand 2018

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